Im Frühjahr 1990 trafen sich Carlos und Michael B im Gasthaus Bingert und sahen beim Gespräch über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Welt einen Flyer, der ein Fußballturnier ankündigt: den Voyeur-Cup. Sofort tauchte die Frage nach der Möglichkeit einer Teilnahme und dem Zusammenschluß einer Mannschaft auf. Klar war, das die Leute aus dem Spiel gegen die "Molschder" mit von der Partie sein mußten. Thomas F kam zwar mit aufs Turnier, spielte aber selbst nicht wieder für die Leipziger 52. Es wurde vorher wenig trainiert, vielleicht ein- zweimal zusammmen gekickt, aber Hauptsache mit Spaß an den Ball. Zur Anmeldung zum Turnier musste auch ein griffiger Name her: Leipziger 52. Zu jener Zeit wurde der Voyeurcup noch von Mannschaften bestritten, die ohne verbissen zu sein, um den Cup spielten. Nichtfußballer waren stets willkommen. Die Spieler und Spielerinnen der Mannschaften rekrutierten sich zumeist aus dem Nauwieser Viertel und das Profitum war weit entfernt. Der Cup war noch keine Institution, sondern hatte richtig Flair, mit Spaßmannschaften.
Die Leipziger 52 spielte morgens ihr erstes Spiel gegen die "Steckdose". Diese hatten einen Mann zu wenig auf dem Platz, aber innerhalb der Leipziger war das Lampenfieber so groß, gleich das erste Spiel auf einem Turnier zu spielen, dass man überhaupt nicht auf die Idee kam, auch einen Spieler weniger aufs Feld zu schicken. Während des Spiels kam dann doch noch der fehlende Spieler, aber es war schon passiert: die Leipziger 52 führte 1:0. Am Ende stand es 2:1. Nach einem 0:0 gegen "JUZ Burbach" wurden dann die "Allez Hopp" 5:0 abgefertigt, was ein wenig unheimlich wirkte, wobei die Zuschauer nicht ganz mit der Spielweise der Leipziger einverstanden waren, denn in Ballbesitz kamen die 52er meist durch massives Bedrängen der einzigen Spielerfrau von Allez Hopp. Aber Axel, ein Genie im Anstoßkreis, meinte: Fußball ist kein Mädchensport. Anders gewendet kann man sagen, dass die Leipziger 52 die Frauen auch auf dem Platz immer besonders ernst nahmen.
Michael S, genannt "Der Alde", schuf durch seine ungestüme Art, aber noch mehr durch seine schönen Tore, bleibende Eindrücke. Im letzten Vorrundenspiel wurden die "Bohemiens Bous" mit 2:0 bezwungen. Die K.o.-Runde war erreicht! Ein gigantischer Erfolg, welcher für die Leipziger im ersten Spiel am Sonntagmorgen gegen die "Grünen Hünen" endete. 2:1-Niederlage, das war's. Neben dem Alten trugen sich noch Heiko B und Axel K mit jeweils 3 Toren und Michael B mit einem Treffer in die Torschützenliste ein. Wieterhin kämpften und spielten Thomas L, Jürgen F, Carlos G und Uwe H im Team der Leipziger 52. Mit grossem Staunen wird aus heutiger Sicht immer wieder festgestellt, dass Uwe und nicht Carlos das Tor bestens hütete, denn die Leipziger ohne ihren Schlußmann, Überflieger und Mittelpunkt Carlos kann sich heute niemand mehr vorstellen. Am Bierstand, dem Kommunikationszenrtum des Voyeur-Cups, sprachen dann Leute von der "Steckdose" die Leipziger an, und luden sie zu ihrem Turnier ein. Auf dem LVA-Platz fand das Turnier im Herbst 1990 statt, von dem sich die Leipziger nach einem 1:3 gegen die Ausrichter und einem 0:5 gegen "Café Bingert" verabschiedete. Den Ehrentreffer erzielte Michael B. Daneben spielten Carlos, Axel, Thomas, Uwe und Heiko.


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